• Die Ratscherkinder 2021 in Sallingstadt v. l.:Lilly Hipp, Josef Danzinger, Nina Danzinger, Sarah Artmann, Astrid Krecek, Linus Hipp, Bernhard Krecek, Lara Hölzl
    Die Ratscherkinder 2021 in Sallingstadt v. l.:
    Lilly Hipp, Josef Danzinger, Nina Danzinger, Sarah Artmann, Astrid Krecek, Linus Hipp, Bernhard Krecek, Lara Hölzl

Ratscherkinder halten das Brauchtum hoch

Sallingstadt

Seit dem 16. Jahrhundert ist der Brauch des Ratschens dokumentiert. Mit lautem "Holzknattern" ziehen die Kinder durch den Ort und ersetzten das Angelusläuten der Glocken. Das Angelusläuten bezeichnet das Läuten der Glocken um 6, 12 und 18 Uhr, bei dem die römisch-katholischen Christen aufgerufen sind, das Gebet "Engel des Herrn" zu beten. Dieses Läuten der Glocken entfällt in der Zeit von Gründonnerstag (nach dem Gloria) bis zum Gloria der Osternachtsmesse am Karsamstag. Aber auch der Tod Jesu am Karfreitag um 15 Uhr und der Aufruf zur Messe werden von den Ratscherkindern verkündet. Der Brauch des Ratschens ist aber nur in Teilen Deutschlands, der Schweiz, Österreichs, Luxemburgs und Süditaliens verbreitet. Traditionellerweise gehen die Ratscher am Karsamstag von Haus zu Haus und bitten um eine Spende für ihre Tätigkeit. Diese erfolgt üblicherweise in Form von Süßigkeiten, Eiern und/oder einer Geldspende - dabei wird je nach Region oft auch noch ein Sprücherl aufgesagt. Die Kinder möchten sich für die Spenden herzlichst bedanken.

Es ist schön, dass bei uns Bräuche und Traditionen nicht verfallen, sondern gemeinsam gelebt werden und damit dem Landleben seinen ganz besonderen Charme verleihen.

Die in Sallingstadt üblichen Sprüche der Ratscherkinder lauten:

Zum Angelusläuten:
„Wir ratschen, wir ratschen den Englischen Gruß (= Engelsgruß), den jeder katholische Christ beten muss.“

Zum Tode Christi:
"Wir ratschen, wir ratschen das Leiden unseres Herrn Jesus Christus!"

Zum Gottesdienst:
"Hino zoacha, herauf zaum!" und danach "Zaum, zaum, zaum!"