Nordfledermaus in Sallingstadt erstmals nachgewiesen

Sallingstadt

Dank eines Schutzprojektes für gefährdete Fledermausarten im Waldviertel konnte eine besonders seltene Art die „Nordfledermaus“ in Sallingstadt nachgewiesen werden.

Seit 1992 organisiert und betreut AGRANA die Weiterentwicklung und Produktion von Premium-Speisefrischkartoffeln in Kooperation mit rund 150 Landwirten aus der Region Zwettl, dem hiesigen Raiffeisenlagerhaus als Partner für Lagerung und Abpackung sowie UNILEVER Austria als Auftraggeber und Abnehmer der begehrten Knollen – bekannt als „Pfanni BESTE ERNTE“.

Diese Partnerschaft wurde bereits 2013 um ein ökologisches Projekt erweitert. Unter der Leitung von DI Hans Schmid und Mitwirkung der NÖ Naturschutzabteilung wurde eine Initiative zum Schutz der lokalen Fledermaus-Population ins Leben gerufen und die rund 40 beteiligten Bauern aus dem Waldviertel betreuen diese Fledermausbretter. Es wird die Besiedelung dieser Ersatzquartiere beobachtet und dokumentiert. Auch die jährliche Pflege dieser Kästen zählt zu ihren Aufgaben.

Einer davon ist Bezirksbauernkammerobmann sowie Pfanni BESTE ERNTE-Neo-Anbauer Dietmar Hipp der von Beginn aktiv an der Umsetzung beteiligt war und mithalf Landwirte zu finden. Fledermäuse gelten als gefährdet und sind in NÖ in 26 verschiedenen Arten heimisch. Das Projekt wurde damals durch den Generaldirektor der AGRANA DI Marihart und LR Pernkopf usw. vorgestellt und eine Erfolgsgeschichte mit tatsächlichem happy end für die Fledermäuse.

Wer Interesse hat und gerne etwas mehr über Fledermäuse erfahren möchte oder selbst aktiv für die Fledermauspopulation eintreten möchte kann sich auf der Homepage: www.fledermausschutz.at informieren oder persönlich bei dietmar.hipp@agrana.com melden.

INFOS zu dieser ART:
Nordfledermaus (Eptesicus nilssonii)
Verbreitung in Europa: Mittel- und Ost- und Noreuropa
Verbreitung in Niederösterreich: nur spärliche Nachweise
Erscheinungsbild: eine mittelgroße Fledermaus (Körper: ca. 5 cm, Flügelspannweite ca. 25-30 cm) mit auffallend langem dunkelbraunem bis braunschwarzem Rückenfell mit goldgelben Haarspitzen auf dem Rücken und am Nacken!
Die Nahrung besteht aus Insekten, meist jene, die gehäuft auftreten: im Juni beispielsweise der Junikäfer oder auch Nachfalter wie verschiedene Arten aus der Familie des Wurzelbohrers (auch ein Schädling an der Kartoffel und anderen Kulturpflanzen)
Nordfledermäuse sehen recht gut und erkennen die oft hell gefärbten Beutetiere (Wurzelbohrer) auch optisch.
Vom Schutzstatus her ist die Nordfledermaus wie alle Fledermausarten im Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gelistet, also besonders schützenswert.