Kraftwerk Ottenstein besichtigt!

Sallingstadt

Mehr als 40 Personen aus Schweiggers und Sallingstadt besichtigten mit einer Führung durch Betriebsleiters Erich Binder das Kraftwerk und die Staumauer Ottenstein.

Das Kraftwerk liegt am Fuße der 69 Meter hohen Gewölbesperre Ottenstein. Die vier im Krafthaus installierten Francisturbinen erbringen eine Leistung von je 12.000 Kilowatt. Hiefür werden in Abhängigkeit von der Stauhöhe pro Sekunde bis zu 100 Kubikmeter Wasser benötigt, die in den unmittelbar anschließenden Speicher Dobra abgeleitet werden. Der Stausee Ottenstein, der bis zum Stift Zwettl reicht, weist eine Oberfläche von 4,3 Quadratkilometern und ein Stauvolumen von 73 Millionen Kubikmetern auf. Das Kraftwerk ist im Besitz der EVN und läuft vollautomatisch. Die Wartung und Betreuung der Sperre Ottenstein sowie der Dobra- und Thurnbergsperre wird gemeinsam von insgesamt 10 Mitarbeitern vorgenommen.


Seit 50 Jahren liefern die Kampkraftwerke Strom. Am Anfang deckten sie den Strombedarf weiter Teile des Landes ab. Heute sind sie dafür zu klein, aber immer noch wichtiger Bestandteil der EVN-Energiestrategie und liefern Strom für mehr als 30.000 Haushalte. Die Leistung ist mit insgesamt knapp 70 Megawatt mittlerweile eher bescheiden. Zum Vergleich: Die Kraftwerke Theiss oder Dürnrohr liefern alleine jeweils fast 800 Megawatt.


Trotzdem haben die Kampkraftwerke weiter eine wichtige Aufgabe. Das Kraftwerk ist als Pumpspeicherkraftwerk so eine Art Feuerwehr für Notsituationen. Wenn zu Mittag sehr hohe Bedarfsspitzen auftreten und wenn andere Kraftwerke ausfallen, kann es kurzfristig einspringen.


Mittlerweile sind die Kraftwerke aber keine reinen Energielieferanten - die drei Stauseen Ottenstein, Dobra und Thurnberg sind beliebte Ausflugsziele, Badeplätze und Fischreviere - somit auch ein Tourismusfaktor für das Waldviertel.