Über Ursprung und Brauchtum
Mit dem ersten Adventsonntag beginnt in der katholischen Kirche ein neues Kirchenjahr und auch der Weihnachtsfestkreis. Über Ursprung und den Hintergrund der stillsten Zeit im Jahr ist oft aber nur wenig bekannt.
Die stillste Zeit im Jahr
Advent ist die stillste Zeit im Jahr und im christlichen Verständnis die Vorbereitung auf Weihnachten. Das Wort leitet sich aus dem Lateinischen adventus ab und bedeutet Ankunft.
Mit diesem Wort verbindet man die Erinnerung an das Kommen Jesu in der Geburt von Betlehem und das Erwarten seiner Wiederankunft.
Der Advent dauerte nicht immer vier Wochen
Die Adventzeit ist seit dem 5. Jahrhundert bekannt. Ihre Länge hat sich im Laufe der Liturgiegeschichte gewandelt. Während zu Beginn in Jerusalem nur ein Adventsonntag gefeiert wurde, hat Papst Gregor der Große im 7. Jahrhundert die Zahl der Adventsonntage auf vier festgelegt.
Der Adventkranz, ein sichtbares Zeichen
Sichtbares Zeichen ist der Adventkranz. Er ist in der Regel aus Reisig und weist vier Kerzen auf. Jeden Sonntag wird eine Kerze entzündet. Der Adventkranz ist ein Brauch, der auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückgeht.
Auf das deutsche Sprachgebiet hat er sich erst im 20. Jahrhundert von Norddeutschland aus verbreitet. Die vier Kerzen sind ein Hinweis auf das Licht, das zu Weihnachten durch die Geburt Jesu der Welt geschenkt wird.
Die Kreisform des Adventkranzes kann als Symbol des Erdkreises, der Ewigkeit und als Symbol Gottes verstanden werden. Er ist ein Zeichen der Hoffnung, dass nicht Dunkel und Tod, sondern Licht und Leben siegen werden.
Der Erfinder des Adventkalenders
Der heutige Adventkalender hat verschiedene Vorformen. Als Erfinder wird ein gewisser Gerhard Lang genannt. Der ursprüngliche Sinn eines Adventkalenders ist es, eine religiöse Hinführung zum Weihnachtsfest zu sein.
Das gilt sowohl für die Kinder als auch für die Familien. Hinter jedem geöffneten Fenster sollte - wenn der Adventkalender seinen Namen zurecht trägt - ein vorweihnachtlicher Gedanke, eine Anregung zum sorgfältigen Umgang miteinander oder auch ein Hinweis auf Heiligenfeste im Advent stehen.
Religiöse Botschaft des Kalenders
Die religiöse Botschaft des Adventkalenders ist jedoch mehr und mehr in den Hintergrund getreten. Denn die Industrie hat aus ihm einen Dezemberkalender gemacht, der jeden Tag des Monats mit Schokolade oder mit einem kleinen Spielzeug versüßt
Quelle:ORF