Von der Schule zum Dorfzentrum

Das Jahr 2013 war für Sallingstadt, Walterschlag und Windhof ein Jubiläumsjahr, denn das „Dorfzentrum Sallingstadt“ feierte drei runde Geburtstage: Vor 100 Jahren wurde das Gebäude als Volksschule errichtet, vor 30 Jahren erfolgte die Umgestaltung vom Verschönerungsverein zu einem Jugendgästehaus und vor 10 Jahren wurde das Dorfwirtshaus als wichtiger Nahversorger eröffnet. Eine Erfolgsgeschichte durch Fleiß und Tüchtigkeit.

Die Geschichte und die Entwicklung des Hauses

Die Volksschule Sallingstadt wurde am 26. Oktober 1913 nach nur 6 monatiger Bauzeit eröffnet weil die alte Volksschule bei der Pfarrkirche aus allen Nähten platzte. In der Blütezeit  gingen 115 Schüler aus den 3 Ortschaften Sallingstadt, Walterschlag u. Windhof (1908/09) hier in diese Schule, im Schuljahr 1977/78 (mit Limbach) waren es nur mehr 26 Kinder.

Damals hatte auch die Schule noch einen ganz anderen Stellenwert als heute: Hr. Steinbauer, der Sohn des ehem. Direktors Steinbauer der in der Vorkriegszeit des 2. Weltkrieges hier unterrichtete und wo er nach seinen Aussagen die ersten 10 Jahre seines Lebens verbrachte erzählte,  das die Volksschule das letzte Haus im Dorf war das den elektrischen Strom bekam. Der Schulausschuss seinerzeit war der Meinung das ja hier nur am Tag gearbeitet und gelernt wird.

1978 wurde die Volksschule geschlossen  und die Gemeinde verkaufte das leerstehende Gebäude.  65 Jahre Volkschule gingen zu damit Ende.

Der Käufer ein Unternehmer wollte darin einen Textilbetrieb errichten und musste dazu das Haus komplett umbauen. Doch er  ging noch während der Bauzeit in Konkurs. Nun stand die Ruine da. Aber so wie es der verstorbene Dir. Adi Kastner bei der Eröffnung des Dorfwirtshauses 2003 gesagt hat,  aus der Ruine entspringt neues Leben . Engagierte Persönlichkeiten an der Spitze VV Obmann Leopold Hölzl, sein Kassier Heinrich Reuberger, FF Kdt. Franz Wally und GGR Anton Hipp um nur einige zu nennen, haben sich zusammengetan und das Haus 1982 mit Mitteln der Feuerwehr angekauft. Anfangs ohne zu wissen was daraus werden soll, nur es vor dem Verfall zu retten. Und auf Anregung eben dieses Kastners wurde ein Jugendgästehaus daraus, damals das erste im Waldviertel. Beim Umbau 1982/83 wurden mehr als 8000 freiwillige Stunden geleistet. Die  Inbetriebnahme erfolgte im Sommer 1983 und der offizielle Betrieb startete am  1. Oktober 1983 also vor 30 Jahren.

Bis heute folgte eine komplette Erneuerung.  Fenster, Dach, Fassade, Heizung Ausbau Dachgeschoss, Anbau eines Saales mit 120 Sitzplätzen, Anbau von weiteren 10 Zimmern. Alleine in den letzten 10 Jahren wurden mehr als 1. Mio Euro investiert und auch aus Regionalmitteln des Landes NÖ gefördert. Bei diesen Umbaumaßnahmen wurde besonderer Wert auf die regionale Wertschöpfung gelegt. So konnten alle Bautätigkeiten Großteils mit den heimischen Firmen und vor allem in einer großartigen Qualität umgesetzt werden.

Jubiläumsreigen "Unser Haus wird 100"

Mit dem Jubiläumsjahr 2013 wurde auf die bewegte und interessante Geschichte der ehemaligen Volksschule zurückgeblickt.

Vor 100 Jahren wurde das Gebäude errichtet. Vor 30 Jahren erfolgte dessen Umbau zu einem Jugendgästehaus. Vor 10 Jahren wurde das Dorfwirtshaus eröffnet. Da dieses Haus seit jeher ein bedeutungsvoller Bestandteil des Ortes und der Region war, wurden diese Jubiläen gebührend gefeiert. Gefeiert nach dem Motto: Unser Haus wird 100 – von der Schule zum Dorfzentrum Sallingstadt

Eine Fülle von Veranstaltungen während des gesamten Jahres unter Einbindung der Bevölkerung und aller Vereine und Organisationen wurde dem Jubiläum gewidmet. Und auch bei den vielen Veranstaltungen der Vereine wurde der Geburtstag eingebunden.   Das Jubiläumsjahr begleitete die Ganzjahresausstellung „Fotos erzählen Geschichte“ im Dorfwirtshaus. Mit mehr als 500 Fotos wurde die Entwicklung des Lebens in unseren Dörfern in den letzten 100 Jahren dargestellt.  Zur Abwicklung des Projektes wurde eigens ein neuer Arbeitskreis „SOKO 100“ gegründet in dem alle Vereine und Organisationen und Vertreter der Dörfer eingebunden waren.

Unser Haus wird 100  man kann auch sagen „100 Jahre offene Türen“ - von der Dorfschule zum Kommunikationszentrum. Diese Maßnahmen in ein Projekt zusammengefügt wurden  beim Ideenwettbewerb der NÖ Dorf- u. Stadterneuerung eingereicht und mit einem Hauptpreis ausgezeichnet. Eine Delegation konnte am 23. Jänner im Regierungsviertel von LH Erwin Pröll und Obfrau Maria Forstner den Preis übernehmen.