Maibaum steht - wie geht das?

Sallingstadt

Beim alljährlichen Maibaumsetzen wurde auch heuer wieder eine wunderschöne Fichte in der Dorfmitte aufgestellt.
Die Vorbereitungsarbeiten für den 36,5 Meter hohen Baum beginnen bereits einige Wochen davor:
Nachdem mit der Familie Leopold Artmann ein Spender gefunden war, ging es an die Baumsuche.
Bereits vor dem Anrücken mit der Motorsäge wird der Wald besichtigt. Nachdem der richtige Baum gefunden wird, fährt die Gruppe - bestehend aus rund 20 Mann (und Frau und Kind) - mit einem Frontladertraktor, einem Radlader, einem Traktor mit Seilwinde, um den Baum zu ziehen und einem Traktor mit Kippmulde für die Versorgung und den Transport aus. Im Wald angekommen wird die Fichte noch einmal begutachtet, und dann folgt der korrekte Fällschnitt. Mit viel Geschick kann gleich der erste Baum verwendet werden. Manchmal geht dieser jedoch zu Bruch - und ein weiterer muss her. Verladen und versteckt im blickdichten Raum wird der Baum geschält und getrocknet.
Wenige Tage vor dem Ereignis wird dann für den Wipfel ein eigens ausgesuchter Baum mit besonders schönem Wipfel gefällt. Die übrig gebliebenen Äste werden beim Kranzbinden von rund 10 Personen zu zwei Kränzen und einer langen Girlande gebunden. Die Girlande dient dem Verstecken der sogenannten "Schifftstöh" - jener Stelle, an der Baum und Wipfel verbunden werden. Hierfür werden lange Eisenstangen mit den beiden schrägt angeschnittenen Baumhälften in große Eisenklammern gefasst und verschraubt. Dies garantiert, dass der Wipfel am Baum bleibt.
Nachdem der Baum auf die Breite des Maibaumgestells angepasst ist, jeglicher Schmuck angebracht wurde und der Baum in Position ist, kommen die großen Radlader zum Einsatz. Sie heben den Baum ein Stück an, damit die "Schwoabler" ihn stützen können. "Schwoabler" sind kleine Bäume mit einem Seil an der Spitze. Mit ihrer Hilfe heben rund 10 Personen pro Stab den Baum. Gemeinsam wird der Baum in rund 30-50 Minuten aufgestellt. Sobald er eingerichtet und fixiert ist, folgt das übliche Gruppenfoto aller Beteiligten.
Damit der Baum auch den ganzen Monat unser Ortsbild ziert, wird sofort mit dem Bewachen des Maibaums begonnen und ein Feuer entzündet. Ein Spenderbaum für den edlen Spender wird als dankbare Geste ebenfalls aufgestellt.
Währenddessen verschwindet der Großteil der Ortsbevölkerung in die Garage der Familie Hipp/Hölzl und freut sich über Kotlettsemmeln, Käsekrainer, Bratwürstl und Pommes aus der Küche. Sobald jeder seine Lose für die Verlosung des Maibaums gekauft hat, geht es dann ans Kaffee- und Kuchenbuffet. Die rund 10 verschiedenen Kuchen werden von den Damen der Ortschaft vorbereitet. 
Zwischen halb 10 und 10 Uhr abends findet die Verlosung statt. Neben dem Maibaum gibt es zahlreiche Sachpreise von den ansässigen Unternehmen zu gewinnen.
Heuer gewann Ewald Krecek den Baum und spendetet ihn, wie es bereits fast zur Tradition geworden ist, der JVP wieder zurück.
Nach einer langen Nacht des Bewachens ist es dann vorerst geschafft. Die Garage der Familie Hipp/Hölzl wird wieder gereinigt und auch die Dorfmitte wieder ansehnlich gemacht. 

Am 31. Mai wird der Baum dann umgeworfen, auf die handelsübliche Länge abgeschnitten und verkauft.
Danke an alle Helfer, Spender und Sponsoren!